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Herr, wohin sollen wir gehen
Liebe Gemeinde,
die Sommer- und Ferienzeit ist schon wieder zu Ende. Mit dem Herbst beginnt oft ein neuer Lebensabschnitt. Lehre und Studium stellen uns vor neue Herausforderungen. Damit verbunden ist oft ein Aufbruch in eine neue Umgebung. Auch meine Tochter zieht gerade mit ihrem Freund zusammen in ihre erste gemeinsame Wohnung. Sie planen genau, wer mit welchen seiner Möbel wann in die Wohnung einzieht. Schließlich soll alles geordnet und ohne Chaos geschehen.
Wenn sie mir davon erzählt, denke ich an den Aufbruch der Israeliten aus der Wüste Sinai. Alles geschah ohne Aufregung in geordneter Reihenfolge. Zuerst das Banner des Lagers Juda, dann die Wohnung, danach die heiligen Geräte und die anderen Stämme Israels. Alles geschah ohne Aufregung in der von Gott vorgegeben Reihenfolge. Den Gott hatte einen Plan mit seinem Volk. Er hat den Weg vorgegeben. Er wusste den Zeitpunkt zum Aufbrechen in ein neues Land. Mose vertraute Gott, dieser gab ihm Menschen mit auf den Weg. Mose war noch nie durch die Wüste gelaufen. Er benötigte einen erfahrenen Reiseleiter.
Diesen fand er in seinem Schwager Hobab. Mose bat ihn, mit den Israeliten mitzuziehen. So gerüstet begaben sie sich auf den Weg in das gelobte Land. Sicher hatte jeder von ihnen andere Vorstellungen, was sie erwartete auf dieser Reise.
Wir haben ebenfalls Erwartungen an unser Leben, an den Sinn unseres Daseins und sind enttäuscht, wenn es nicht so läuft wie gedacht. Gott ruft uns zu: lass deine Erwartungen los. Denn meine Wege sind unerwartet und wunderbar. Erwarte nicht, was du denkst. Sei offen für die Fülle der Schöpfung. Suche nicht unbedingt deinen eigenen Weg. Antworten wir wie Petrus in Johannes 6, 68:

“Herr wohin sollen wir gehen?”

Gehen wir mit Gott in unsere Zukunft.
Nehmen wir unser Leben als Geschenk an.
Packen wir es jeden Tag aufs Neue aus.
Nicht immer wird es uns gefallen, nicht unseren Erwartungen entsprechen, uns vor große Herausforderungen stellen. So ist es oft mit Geschenken, am liebsten würden wir sie gleich wegwerfen. Nicht jedes Geschenk ist immer nur Freude. Sind wir für unsere Familie, unsere Freunde und Mitstreiter immer ein wertvolles Geschenk? Nerven wir sie nicht manchmal mit unseren Fehlern, die wir “natürlich für unsere Stärken halten”. Drehen wir uns verärgert weg, wenn wir kritisiert werden? Zerbrechen wir mit unbedachten Äußerungen eine wertvolle Freundschaft? Wie finden wir aus dem Chaos, das wir angerichtet haben, wieder heraus?
Den Seeleuten dient in Wind und Nacht ein Leuchtturm als Orientierung. Unser Leuchtturm auf dem Lebensweg ist Gott. In der dunkelsten Nacht leuchtet er uns. Dieser Flamme der Hoffnung können wir nachgehen. Sie gibt uns Orientierung. Wir müssen uns nur aufmachen ihm zu folgen. Dabei wird nicht alles gelingen, werden wir wie Rotkäppchen vom Weg abkommen.
Was auch immer wir tun, Gott wird sich nicht von uns abwenden. Er hat Jesus als unseren Herrn und Fürsprecher in diese Welt gesandt und Jesus hat am Kreuz all unsere Sünden auf sich genommen.
Er will für uns da sein, mit uns die Last des irdischen Daseins tragen. Er will unsere Aufmerksamkeit, unseren Glauben, unsere Liebe.

Liebe Gemeinde, was dieser Herbst für sie alle auch bereit hält, ich wünsche Ihnen, dass sie das Licht Gottes nicht aus den Augen verlieren.
Bleiben Sie behütet.
Silvia Willkommen